Mein Name ist
Gaby, geboren 1955 in Wiesbaden (Hessen).
Mein Leben in Deutschland war recht ereignislos
und typisch für Deutschland, langweilig und schematisch.
Schon in
meiner Jugend wurde mir klar, dass das nichts für mich ist und ich nahm mir
vor, sobald sich die Gelegenheit ergeben würde, ins Ausland zu gehen...
Nach meiner Heirat in 1978 kam dann Geld verdienen, Haus
kaufen und das übliche, na ja ihr wißt schon.. Ich hatte mittlerweile
eine Ausbildung gemacht die mich in die Lage versetzte ein eigenes
Reformhaus zu führen. Nach kurzer Zeit kam dann eben halt wieder die
Reiselust auf und somit wurde alles verkauft. Leider reichte da unser
Kapital noch nicht aus, um das Risiko aufzunehmen, in ein fremdes Land zu
gehen.
|
Unsere letzte Station war
dann im Unter-Taunus, wo wir ein altes Fachwerkhaus (1500
Jahre alt) kauften und komplett renovierten. Als wir fertig waren haben
wir unseren VW Bus genommen und fuhren erst mal für 4 Monate nach Irland.
Mein Mann sagte nach unserer Rückkehr, das ihm Irland gut gefallen würde,
landschaftlich usw. Ich war nicht ganz so überzeugt davon, ließ mich aber
1984 dann doch breitschlagen.
|
Unsere damaligen Nachbarn, alles
Farmer sagten dann, mit dem Land müßten wir doch auch was unternehmen und
so kauften wir uns dann erst mal ein paar Rinder um das Gras los zu werden.
Und von da an kam dann eines zum anderen: Garten, Hühner, Ziegen, Hunde,
Katzen und so vieles mehr.
1988 haben wir uns dann entschieden,
uns auf das Züchten von reinrassigen Rindern (Charolais) zu verlegen. Das
war dann die Zeit, wo ich mir sagte:
Warum nicht auch Pferde???
Das war schon immer ein Traum von
mir und sicher auch von meinen Vorfahren vererbt, die alle Pferde hatten
und in der Landwirtschaft tätig waren.
1992 kaufte ich mir dann
eine 6 Monate alte Stute, die dann erst mal mit meinen Rindern lebte. 1994
hatte sie ihr erstes Fohlen und 1995 kaufte ich mir dann (ungewollt) einen
Irischen Draught Hengst. Da fing dann an meine Pferdenatur durchzukommen.
Durch diesen Hengst wurde mein ganzes Leben auf eine andere Bahn
gelenkt. Ich hatte ihn auf einem Performance Sale gekauft und es war mir
nicht bekannt, bis ich ihn eine Woche hatte, dass er ein
Problempferd< war. Nun mußte ich mir meinen Kopf zerbrechen wie ich
ihn wohl wieder hinbekommen würde.
Ich schickte ihn nach England
zu einem ex-Monty Roberts Studenten, von dem ich dann auch so einiges
lernte. Jetzt war mir klar wo meine Talente und Interessen lagen und
heute nach 5 Jahren ist es meine Spezialität, Problempferde wieder
"hinzubiegen" und Jungpferde einzureiten.
Unsere Jahre (15) in
Irland waren nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten und 1995 kam uns
dann die Idee noch mal von vorne anzufangen.
Wohin, war die erste
Frage. Ich flog dann in 1997 nach Neuseeland, mußte aber
feststellen, dass - obwohl es mir dort sehr gut gefiel - das nicht so mein
Bier war. Irgendwie muß man sich "zu Hause" fühlen, dachte ich mir und
suchte verzweifelt weiter.
Durch einen Zufall stieß ich dann auf
Nova Scotia in Kanada. Ich buchte sofort einen Flug im November
1997 und los ging es...
Alles ging dann recht schnell. Im März
1998 kauften wir eine Farm an dem Sunrise Trail (Tatamagouche), schickten
meine Pferde (Stute und Hengst) im April nach England in Quarantäne und
wir flogen im Mai nach Nova Scotia.
Inzwischen haben wir uns
soweit niedergelassen und meine Pferde fühlen sich definitiv sauwohl hier.
Mein Hengst hat seine Girls und viel Freiheit auf den großen Koppeln.
Unsere Pläne sind natürlich noch in Arbeit und wie immer, wenn man
in ein fremdes Land geht braucht alles so seine Anlaufzeit.

Unsere Pläne sind: Pferde
züchten, trainieren (Natural Horsemanship), (Pferde verkaufen?!)
und uns rundum selbst zu versorgen (was wir schon immer gemacht
haben). Auch haben wir eine Log Cabin gebaut, die wir an
Natur-/Pferdefreunde vermieten wollen.
Zu unseren
Pferden: Im Jahr 1992 hatte ich in Irland angefangen, mir Pferde zu
halten. Zuerst war das nur als *Hobby* gedacht. Aus diesem Hobby wurde so
nach und nach mehr. Nach meiner Auswanderung nach Kanada habe ich nun
einen Irish Draught (Hunter) Hengst, Hawk, 9 Jahre alt, Stockmaß 167cm den
ich zum züchten von Reitpferden benutze. Mit ihm und meiner Irischen Stute
(Dancing Cloud) kann ich ein hochtalentiertes Wettbewerbs-Pferd züchten
(Springen, Jagd, Dressur und vieles mehr).
Hier in Kanada ist es
schwierig eine gute Zuchtstute zu bekommen und somit habe ich im Moment
nicht unbedingt das, was ich bevorzuge. Da Hawk aber immer gute Fohlen
produziert testete ich ihn nun an einer Quarter Horse - und einer Suffolk
Punch - Stute. Beide hatten hervorragende Fohlen, ein Stutfohlen (Serena)
und ein Hengstfohlen (Savannah). Ich bin sehr zufrieden mit beiden (sehr
athletisch u. talentiert) und hoffe in der Zukunft meine Zuchtstuten mit
Vollblut- und Araberlinien anzureichern.
Irish Draught Pferde sind
hervorragende Reitpferde und besitzen einen *klaren* Kopf. Sie werden oft
mit dem Europäischen Warmblut gleichgesetzt. Ich bin aber der Meinung das
dieser Vergleich fehl am Platz ist. Irische Pferde können von jedem
geritten werden besitzen aber gleichzeitig ein Springvermögen, was sie in
die ersten Rangstellen weltweit gebracht hat.
Es gibt noch viel
Arbeit bis alles soweit ist, und ich denke, vielleicht ist das auch noch
nicht unsere Endstation?????
What's next?
Auf alle Fälle sind alle, die mal
vorbeischauen wollen recht herzlich eingeladen. Ratschläge in Bezug
Auswandern werden auch von uns sehr gerne gegeben.
~ Gaby
~
|