M O N I
reitet den Oregon Trail
[Fir Mountain Outfitter]


Ich bin die Moni (Simone) wohne in einem kleinen Nest das etwa 20 km südwestlich von Hannover liegt. Bin 29 Jahre alt und arbeite als Lohn- und Finanzbuchhalterin in einem Möbelhaus.
Privat habe ich sowas ähnliches wie eine Reitbeteiligung auf einer westerngerittenen Araberstute und miete mir zusätzlich ab und an mal auf einem Isländergestüt ein Pony.
Da mein Job wahnsinnig spannend, abwechselungsreich und vor allem megagefährlich ist, war ich schon lange auf der Suche nach einem Kontrastprogramm ... So entschloß ich mich über den großen Teich zu fliegen um einen "Lebenstraum" zu verwirklichen:
Seit ich vor einigen Jahren den Film "City Slickers" im Kino sah, war für mich klar das ich auch irgendwann sowas in der Art erleben wollte. Ich entschloß mich den 4 Staaten Trail zu reiten (Oregon, Utah, Californien und Arizona).
Nun gab es folgendes Problem: Die Mindestteilnehmerzahl des Veranstalters wurde nicht erreicht und ich mußte mich schnell neu orientieren oder alles um ein Jahr verschieben - so landete ich letztendlich auf dem Oregontrail.
Und hier ist mein Urlaubsbericht ... ach ja, wem alles etwas bekannt vorkommt ... ich bin zusammen mit der Christiane bei Dominique (Fir Mountain Outfitter) geritten. Christianes Bericht findet Ihr auch auf diesen Webseiten ...



GO WEST... Oregon Trail- 2000


22.07.2000 - 1. Tag/ Die Anreise & Camp Parkdale

Piep, Piep, Piep ...... Piep, Piep, Piep! Was ist das??? Mein Gott der Wecker! Es kann doch nicht schon halb fünf sein? Doch - also aufstehen. Fast ein halbes Jahr hatte ich auf diesen Tag gewartet und nun sollte es losgehen... Um 6:30 Uhr wurde ich abgeholt und nach Hannover zum Flughafen gebracht. Um 7:10 Uhr hatte ich eingecheckt (LH 197- Airbus 320-200 mit superviel Platz!). Der Typ neben mir begann vor dem Start rumzumurmeln und sich zu bekreuzigen - na Klasse das fängt ja gut an......
Der Flug war super aber leider ohne Frühstück; bei 30 Minuten Flugzeit wohl doch normal. Frankfurt 9:00 Uhr - perfekter Halt 3 Wetter Taft. Der Shuttlebus der uns von der Außenposition zum Terminal A brachte, kreuzte mehrfach die Rollbahnen und nach der ersten Vollbremsung war mir klar - Flugzeuge haben immer Vorfahrt! Megacooler Flughafen und trotz der riesigen Größe (sogar für mich) recht übersichtlich. Mit dem Skycab fuhr ich zum Internationalen Terminal - jetzt ab zum einchecken für den Transatlantik-Flug im Terminal C. Mit meinem Sitzplatz hatte ich auch ohne Vorreservierung riesiges Glück - Fensterplatz am Emergency Exit!!! Heute schien mein Glückstag zu sein. Anschließend ging es ab in die Lounge (noch mal schnell zu Hause anrufen) und dann sollte das große Abenteuer beginnen....
Voll daneben - Notausgangsplätze haben in einer Boing 777 (Queen of the Sky) leider überhaupt keine Fenster - Pustekuchen und als der Pilot kurz nachdem wir Island passiert hatten dringend einen Arzt unter den Passagieren suchte, während die Stewardessen mit Sauerstofflaschen durch die Gänge sausten, wurde mir klar das Glückstage doch wohl anders aussehen.
Pünktlich gelandet in Newark ging bei der Immigrationbehörde zu meiner Verwunderung (eigentlich hatte ich keine Ahnung ob ich die Formulare richtig ausgefüllt hatte) alles glatt. Die Sonne brennt 26 Grad- die Frisur hält! Christiane (eine Mitreiterin die ich über das Internet gefunden hatte) fing mich direkt vor dem Gepäckband ab und wir mussten bloß 90 (!!!) Minuten auf meine Sachen warten - danach ab durch den Zoll und die Klamotten wieder abgeben zum Weitertransport. Ich war hundemüde und mittlerweile total am Ende! Also schnell Postkarten (Pflicht) schreiben und weiter ging es mit 80 Minuten Verspätung nach Portland. Die Frisur ist völlig hin - trotz 3 Wetter Taft!

Wir wurden von unserer Reitführerin (in den USA heißt das Trailguide) Dominique abgeholt und lernten schon am Airport unsere Mitreiterinnen Monika aus der Schweiz und Karin aus Essen kennen. Um Mitternacht OZ trafen wir auf der Ranch in Parkdale ein. Die Zelte waren aufgebaut und wir fielen in völliger Dunkelheit in unsere Schlafsäcke.


23.07.2000 - 2.Tag/ Camp Gibson Prärie
Boyo
Morgens um 6:00 Uhr waren wir bereits wach (Mist Jetlag) und krabbelten aus unserem Zelt. Die Sonne schien und wir sahen direkt auf den Mt. Hood - überwältigend! Nach einem leckeren American Breakfast wurden die Pferde zugeteilt und ich bekam einen Pinto Namens Boyo (ihn hatte ich von Anfang an als Favoriten ausgeguckt).
Der erste Ausritt (nachdem uns Großstadtpflanzen die Westernzäumung erklärt wurde) ging zum Eingewöhnen nur über 15 Meilen, führte uns durch Wald und Flüsse und endete im Gibson Prärie Horse Camp. Wir sammelten Holz und sägten es im "brennbare Stückchen". Volltreffer - die erste Verletzung. Während ich mit Chris den Fuchsschwanz quälte und Karin am Ast rumzog, rutschten wir ab und es erwischte meinen linken Zeigefinger und Karins rechte Hand. Nachdem das Feuer endlich brannte, wurden typisch amerikanische Marshmellows geröstet - eine absolute Kunst die Dinger nicht zu verkokeln.


24.07.2000 - 3.Tag/ Camp Kneball Spring

Am Montagmorgen sattelten wir die Pferde und brachen auf zum ca. 15 Meilen langen Surve Yors Ridge Trail. Die 2. Verletzung! Denn Boyo taxierte beim Galopp die Bäume leider nur für seinen Körper und nicht für meine Beine an - rechtes Knie Streifschuss!
Wir trafen gegen 16:00 Uhr im Camp Kneball Springs ein. Dann begann der tägliche Ablauf: Pferde absatteln, abwaschen, tränken und auf die "Parkposition" stellen - heute Corals. Plötzlich stand Karin mit Sektgläsern vor uns und "gestand" das sie heute Geburtstag hatte - ich hätte niemals bis zum späten Nachmittag dichthalten können! Ron ("Mädchen" für alles was nichts mit den Pferden zu tun hatte und Dominiques Ehemann) hatte unsere Zelte schon aufgebaut und wir trugen unsere Schlafsäcke und Klamotten rein. Es war noch superwarm und nachdem Duschen konnten wir in der Sonne trocknen und etwas Lesen. Das Abendessen war wie immer superlecker und um 22:00 Uhr lagen wir in der Falle.


25.07.2000 - 4.Tag/ Camp Friend

Am Dienstagmorgen folgte das Ritual des Zeltabbaues - mittlerweile war ich schon recht gut - und wir ritten los zum Fiveteen Mile Creek Ritt. Boyo mochte zwar klares Wasser aber keinen Matsch - das wurde mir anschaulich verdeutlicht als er zum Riesensprung über eine "Pfütze" (die er für einen reißenden Fluss hielt) ansetzte. 3. Verletzung - der Baum gab nicht nach und so streifte ich mit meinem linken Oberarm selbigen. Am Abend im Camp fuhr Ron mit einem Bekannten (Sam) zurück nach Parkdale, da der Truck, der unseren Trailer zog, einen Kupplungsschaden hatte und ein Ersatzteil organisiert werden musste.


26.07.2000 - 5.Tag/ Camp Friend

Mittwochmorgen musste Dominique das Frühstück machen und trotz ihrer Langschläfermentalität konnten wir pünktlich losreiten. Heute ging es zum einzig bemannten (oder in diesem Fall befrauten) Feuerwachturm in Oregon. Trotz meiner Höhenpanik kletterte ich in Überschall-Geschwindigkeit die zig Stufen rauf - und sogar wieder runter
Heute lernten wir das Springen im Westernsattel kennen, da viele Bäume in der Badger Wildernis umgefallen waren und zum Umreiten keine Möglichkeit bestand. Boyo meisterte diese und die Kletteraufgaben super und ich legte mein Leben in seine Hände! Zügel lang lassen und hoffen das er sich die Strecke vom letzten Trail gemerkt hatte. Wieder fielen wir gegen 22:00 Uhr wie tot in den Schlafsack.

27.07.2000 - 6.Tag/ Camp Bonney Crossing

Donnerstag brachen wir vom Camp Friend zum Camp Bonney Crosssing auf. Wir ritten wieder durch die Badger Wildernis - Fantastisch!!! Wir machten die Nachmittagsrast am Little Badger Creek und Christiane schaffte es tatsächlich, uns alle aus dem frisch gereinigten Luxus-Klo auszusperren - soŽn Mist! Es war superheiß und so langsam wurde uns klar, daß wir uns der Hochwüste näherten. Statt im Thermohemd am Lagerfeuer gegen 20:00 Uhr zu schnattern, saßen wir (frisch gewaschen - die letzten 2 Tage gab es keine Wasserquellen) in Radler-Hosen im Camp.


28.07.2000 - 7.Tag/ Camp Bonney Crossing

Am Freitag nahm ich mir eine Auszeit - ich wollte die absolute Ruhe in der Wildernis genießen. Ron & Dominique wollten den Truck aus der Reparatur abholen und waren ca. 5 Stunden fort. Dominique fragte mich mehrfach ob ich wirklich ganz allein im Camp bleiben wollte - JA!!! Sie ließen mir dann Barry unseren Trailhund dort (super Beschützer, hihi).
Die anderen gingen auf einen ca. 7 Stunden dauernden Ritt - dies war Christianes Abschiedsritt auf ihrem Pferd Sneakers. Ich wusch einige Teile meiner Lieblingswäsche im Creek, und las mein Buch beim Sonnen zuende.
Da die anderen lange fort waren, begann ich zusammen mit Dominique (Ron & Dominique waren wieder zurück) die Wassereimer zu füllen, zu füttern und die Heunetze in den leeren Corals zu füllen. Christianes letzte Nacht vor der Abreise verbrachten wir alle lange am Lagerfeuer. Gegen 5:00 Uhr morgens wurde sie dann zum Flughafen nach Portland gebracht - ein Abschied mit Tränen. Nun war ich mutterseelenallein im meinem Doppelzelt.


29.07.2000 - 8.Tag/ Camp Bonney Crossing

Samstagmorgen ritt ich zum erstenmal Sneakers (da für Boyo eine neue Schaumstoffunterlage besorgt werden mußte) - komisches Gefühl! Sneakers war viel härter zu sitzen aber liebte dafür das Wasser. Ich beschloß die 2. Woche nur noch ihn zu reiten, da jetzt viele Ritte durch größere Flüsse und einem See stattfinden sollten. Wir ritten mit unserer Schweizerin Sibylle auf einen 2 Stunden Ritt - leider war das Tor zum Naturschutzgebiet mit einem Vorhängeschloss gesichert und wir mußten umkehren. Am Nachmittag wollten wir zum Rodeo nach Madras fahren aber vorher noch unbedingt Duschen - leider kam Dominique mit dem Truck nicht pünktlich wieder (ihn brauchten wir unbedingt da auf der Ladefläche die Wassertanks waren). Also ab in den Creek zum Waschen - brrr kalt. Kurz danach kam Dominique zurück und es ging ab nach Madras (Jefferson Country Fair). Super interessant aber für meinen europäischen Geschmack etwas heftig - jedes Mal wenn ein kleines Kalb geroped wurde und sich in der Lassoschlinge überschlug, zuckte ich zusammen (alle Kälber blieben heil und trabten fröhlich aus der Arena).
Die 70 Meilen Autofahrt waren landschaftlich sehr abwechselungsreich denn wir sahen "das andere" Oregon: Steppe und Wüste soweit das Auge reicht im Gegensatz zu unserem schattenspendenden Wald - Gluthitze! Abends lernen wir dann unseren Neuzugang Eva aus Schweden richtig kennen und ab diesem Moment war unsere Campsprache nur noch Englisch.
Ron - übrigens ein echter Cowboy - zeigte uns wie man richtig mit dem Lasso umging und nach einer halben Stunde Übung ropte ich einen Klappstuhl.
Heute war auch der Abend unserer ersten gefährlichen Spinne: Eine Brownly Reclused!


30.07.2000 - 9.Tag/ Camp White River

Sonntagmorgen ging es los zum Camp White River. Es war ein 25 Meilen langer Ritt durch die Sonne. Zum ersten Mal wurden meine mitgeführten Wasservorräte (2 Liter) bis auf den letzten Tropfen alle, sogar die eiserne Reserve aus der Satteltasche (eine Dose Mountain Dew) verschwand spurlos in meiner Kehle. Die ersten meilenlangen Galoppstrecken wurden geritten - puh und das bei gefühlten 40 Grad! Galopp über die legendere Barlowroad - und das ohne Ende! Leichter Sitz im Westernsattel sah zwar ziemlich bescheuert aus, aber um Sneakers nicht ständig in den Rücken zu plumpsen, war selbst das egal. Zum ersten Mal sehnte ich mich nach dem Ende des Rittes und einer Dusche. Träume werden wahr ..... Als unser Trailer auftauchte und Ron sagte wir sollen die kurzen Hosen anziehen und (zum Pferde Abwaschen) in den Fluss reiten - Jippi! Auf einem ungesattelten Pferd in die Fluten - supergenial und vor allem erfrischend. Am Abend gab es leckeren Whitefish aus dem Fluss. Sibylle und Monika stellten fest das in 2 Tagen ein Schweizer Nationalfeiertag ist und versuchten verzweifelt den Text der Hymne zusammenzubekommen - total witzig!

31.07.2000 - 10.Tag/ Camp Devils Half Acre

Montagmorgen hieß es wieder "Breake the tent down", Taschen packen, Schlafsack einrollen und alles auf den Trailer hieven. Heute wurde ein Gang zurückgeschaltet (wir galoppierten trotzdem auf der Barlowroad zurück - megastaubig!). Nach nur 3 1/2 Stunden erreichen wir unser neues Camp Devils Half Acre - hier gab es keine Corals und die Pferde wurden an der obligatorischen Highline angebunden.
Der Lunch fand heute am Camptisch statt, danach ritten die Leutchen die wollten (nur Monika nahm sich eine Auszeit) weiter auf den Oregon-Crest Trail zu den Twin Lakes. Eva und Karin sattelten ab und gingen mit Lady und Blacky baden. Wir blieben 2 Nächte in diesem Camp.


01.08.2000 - 11.Tag/ Camp Devils Half Acre

Heute trafen wir zum erstenmal wieder auf Zivilisation!!! Wir ritten 15 Meilen weiter zur Timberline Lodge "auf" den Mt. Hood - wow! Wo sonst noch Schnee lag, war in diesem Juli nichts mehr übrig geblieben - nur auf dem Gletscher fuhren noch einige Snowboarder. Ein Telefon!!! Da bei meinen Eltern niemand abnahm, rief ich bei Oma an die natürlich keine Ahnung hatte was ein R-Gespräch war, aber sich wahnsinnig freute zu hören das es mir gut geht. Gott sei Dank sprach die Dame von der Frankfurter Vermittlungsstelle Deutsch!
Wir besichtigten anschließend die Lodge und gingen noch in den Souvenirshop - irgendein Andenken musste man schließlich mitbringen. Leider gab es nur Kitsch und aus lauter Verzweiflung kaufte ich ein Feuerzeug - zumindest etwas sinnvolles.
Ron hatte mir heute vom Einkaufen meine heißgeliebte Peanutbutter und Tositos Salsa Sauce mitgebracht, die ich unbedingt mit nach Deutschland nehmen wollte. Der Abend am Feuer war nicht wie üblich durch Stille und kollektives Lesen gezeichnet, sondern jeder begann (endlich!) etwas von seinem Privatleben preiszugeben. Leider hörten wir heute keine Schweizer Hymne ...


02.08.2000 - 12.Tag/ Joe Grisham Horse Camp

Mittwochmorgen hieß es zum letzten mal Zelte abbauen, denn in unserem letzten Camp sollten wir 3 Nächte bis Samstag bleiben. Es lag wieder in der Hochwüste und alle hofften das es nun wieder wärmer werden würde, denn im letzten Camp hatten wir trotz Thermohemd ziemlich gefroren - dafür hatten die Pferde eine saftig grüne Wiese zum Grasen. Unseren Lunch verbrachten wir heute am Little Crater Lake (ca. 1 Grad kalt, 18 m tief und superblau, gefährlich und entstanden durch die Verschiebung der Erdplatten). Wir trafen hier zum dritten Mal auf einen gutaussehenden Typen den Sibylle sofort in ihr Herz schloß.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir unser Camp am Timothy Lake - es war ca. 1 Meile vom See entfernt da die Amerikaner keine Pferde direkt am Wasser mögen. Noch nie zuvor hatte ich ein so irres Horsecamp gesehen.... sauber, organisiert, tolle Corals und Highlines - so was in der Art müsste es in Germany geben!
Am Abend ging ich vor den anderen ins Zelt - mein Glück! So konnte mich Karin noch vor einer riesigen Spinne retten.


03.08.2000 - 13.Tag/ Joe Grisham Horse Camp

Donnerstag ging unser Ritt einmal ganz um den See. Ron war heute unser Trailguide - alles lief am Anfang ziemlich chaotisch ab da er den Weg nicht so richtig kannte und einige Vollbremsungen aus dem Trab oder Galopp hinlegte (ohne vorher Handzeichen zu geben). Zum Glück waren die Pferde so charakterstark bei "Auffahrunfällen" nicht auszuschlagen.
Lunch gab es direkt am Wasser und wir gingen mit den Pferden richtig schwimmen (oder versuchten es zumindest). Sneakers liebte Wasser aber immer wenn er begann den Boden zu verlieren und zu schwimmen, mußte ich mich von seinem Rücken gleiten lassen (ich wollte ihn schließlich nicht ersäufen). Diese Situation nutzte er schamlos aus und machte nach 2 Schwimmzügen kehrt - gar nicht so einfach wie es aussah! Obwohl es bei mir wirklich witzig ausgeschaut haben muß: Während ich versuchte mich wieder auf mein patschnasses Pferd zu hieven, trabte er einen kleinen Hügel hoch und ich hing hinten auf seiner Kruppe (in Froschschenkel-Haltung) um nicht runterzufallen.
Karins Lady bekam Panik im Wasser und schnitt sich an den scharfen Steinen die rechte Hinterhand auf - alles nicht so wild wie es am Anfang aussieht! Sibylle sah 2 Cowboys auf dem Trail vorbeireiten die sie sehr interessant fand - schließlich muss man sich ja überlegen wie man möglichst lange in den USA bleiben kann.... Nach dem Essen ritten wir an einem Hiker vorbei der erwähnte, daß ca. 10 Minuten vor uns 2 Reiter waren und so gab Ron zusätzlich Gas (Trab und Galopp ohne Ende). Sogar einen Sprung über einen umgefallenen Baumstamm aus voller Pace - wenn das Dominique wüsste .... Wir trafen die Cowboys leider nicht wieder, waren dafür aber schon um 15 Uhr (statt gegen 17 Uhr) im Camp. Dominique fragte ob wir abgekürzt hätten - nöö Ron war eben ein super Pacemaker!
Wir fuhren anschließend noch 1 1/2 Stunden zum Baden und Sonnen an den See - ahhh endlich Erholung! ... Am Abend entsorgte diesmal Eva eine neue Spinne aus meinem Zelt und alle fanden es superlustig... Warum sich diese Viecher auch immer ausgerechnet zu mir verirrten?


04.08.2000 - 14.Tag/ Joe Grisham Horse Camp

Freitag - unser letzter Tag schnief.... Den ganzen Tag war mir klar das dieser Traumurlaub bald zuende war, leider war mir bewusst das ich "mangels Masse" etwas ähnliches auch so schnell nicht wieder planen würde. Heute war Sibylle unser Trailguide und wir ritten zum Warm Spring River im Indianerreservat. Entweder spürte Sneakers meine bedrückte Stimmung oder war heute selber nicht gut drauf - jedenfalls war er unaufmerksam und stolperte ständig. Dieses war ich von ihm überhaupt nicht gewohnt, denn eigentlich war er so was wie eine Lebensversicherung auf vier Beinen. Plötzlich mitten über dem Weg ... Was war das??? Schnell Kopfeinziehen - eine Wäscheleine!!! Ups das hätte ins Auge gehen können - der Anblick von 20 Paar Socken, modischen Männerunterhosen und Damenbh's entschädigte uns für dieses Hindernis. Hinter der nächsten Kurve stand ein Mann mit langen Hosen im Spring River und wusch die "Große-Wäsche" seiner ganzen Familie die sich in 2 Zelten versteckt hielt.
Wir kamen mit ihm ins Gespräch und erfuhren, daß er 4 Wochen Wanderurlaub mit seiner Frau und 2 kleineren Kinder machte - das ist bestimmt erholsam .... Er entschuldigte sich für die Leine und wir erwähnten lieber nicht, wie viel Staub wir beim Vorbeireiten aufgewirbelt hatten.
Auf dem Rückweg ins Camp trafen wir völlig zufällig den super aussehenden Typen vom Mittwoch wieder - Sibylle sprach mit ihm, war anschließend total durch den Wind und fand kaum noch ein anderes Thema für den Rest des Tages... Dann begannen wir zum letzten Mal abzusatteln, die Pferde abzuwaschen und mir war zum Heulen. Das letzte Abendessen, Lagerfeuer - zum letzten Mal Taschen packen.... schnief...


05.08.2000 - 15.Tag/ Joe Grisham Horse Camp

Leider konnte ich die ganze Nacht nicht einschlafen da die ins Camp "einfallenden" Amis tierischen Krach machten beim Einparken ihrer Mobilhomes und entladen der Pferde - sie waren wohl den ganzen Freitagabend angereist und waren im Gegensatz zu mir nun hellwach. Um 04:30 Uhr war die nicht vorhandene Nacht vorbei und wir machten uns fertig für die Zivilisation - gar nicht einfach im Dunkeln nur mit Taschenlampe bewaffnet.
Dann hieß es Abschied nehmen, Ron und Sibylle waren extra dazu aufgestanden - es gab natürlich auch das in Amerika übliche Trinkgeld. Um 05:15 Uhr fuhr uns Dominique durch den Sonnenaufgang zum Airport Portland. Um 7 Uhr waren wir dort und mein erster Flug sollte um 08:10 Uhr starten - also noch viel Zeit... Dachte ich jedenfalls - den Continental-Schalter fand ich problemlos aber das Ende der Warteschlange war kaum zu erkennen. Gegen 07:55 Uhr bekam ich echt Panik als ich noch immer nicht eingecheckt hatte und mein (mit Abstand das dreckigste) Gepäck Meter für Meter voranschleppte... Um 08:00: endlich begab sich eine Continental-Mitarbeiterin an den Nebenschalter und brüllte: Here only to Newark - witzig denn mittlerweile stand ich an der Pool-Position des "normalen" Schalters. Der Drucker bekam natürlich einen Papierstau beim Ausdrucken meiner Kofferanhänger - super! Nun war es 08:10 Uhr Abflugszeit und ich noch immer am Schalter! Endlich fertig - im Galopp gings weiter durch die Handgepäck- und Passkontrolle zum Gate das schon am Schließen war. Geschafft... als letzte erreichte ich den Flieger und nahm auf meinem Sitz in der Reihe 34 (letzte Reihe aber Fenster) platz. Erleichtert kam ich nach 5 Stunden Flugzeit im Terminal A an und stellte fest, daß mein Anschlussflug auch von dort weitergehen sollte - Klasse! Die etwa 3 Stunden Wartezeit verbrachte ich mit Lesen und in den Geschäften stöbern. Mit 20 Minuten Verspätung durften wir in die "Queen of the Sky" einsteigen.
Die Stewardessen erklärten uns, daß die jetzt noch unbesetzten Plätze von Stand-By-Passagieren besetzt würden und wir deshalb noch nicht Starten könnten. Nachdem wir nun weitere 1 1/2 Stunden im Flieger saßen, wurde endlich das letzte Gepäck der Zugestiegenen eingeladen und ab gings. Mit 2 Stunden Verspätung landeten wir am Sonntagmorgen sicher in Frankfurt - um keine Zeit zu Verschwenden (ich hatte jetzt nur noch 30 Minuten bis zum Weiterflug) fuhr ich wieder direkt mit dem Skycab vom Terminal C zu A und fragte einen Lufthansa-Mitarbeiter, wie ich zum Flieger nach Hannover komme. Er schickte mich netterweise in das falsche Stockwerk und langsam wurde die Zeit knapp. Ich rannte nun falschrum durch die Sicherheitskontrolle und ignorierte das Piepen der Anlage und Meckern der Beamten - schließlich war es ein Notfall! Endlich war ich eine Etage höher angekommen und hatte Gate A2 gefunden (die ersten Passagiere stiegen bereits in die Transfairbusse). Nun hatte ich folgendes Problem: Noch immer nicht eingecheckt also keinen Sitzplatz - mein Schalter hatte nur leider schon zu! Mist!!! Die nette Dame vom Paderbornschalter war meine Rettung..... Also mit Bordkarte wieder zurück und ab in den letzten!!! Bus. Geschafft!
In Hannover pünktlich gelandet, wurde ich tatsächlich abgeholt und durfte mich gleich wieder anstellen - diesmal bei der Gepäckermittlung (in dem ganzen Chaos war eben nicht alles angekommen)!
Dieser ganze Flugstress hatte allerdings auch einen Vorteil: Ich wurde vom Abschiedsschmerz ziemlich gut abgelenkt.

Fazit: Hunderte Meilen im Sattel - ohne Muskelkater, Leben ohne Strom und Badewanne im Zelt, gigantische Natur voller Gegensätze, super Leute und Pferde bei spitzenmäßigem Wetter...

Sollte jetzt irgendjemand Lust auf Trailreiten in Oregon bekommen haben und noch mehr darüber wissen wollen, stehe ich Euch gerne unter der E-Mail Adresse Moni.Scheiper@gmx.de zur Verfügung.

Howdy,
Moni

PS:
2001: Moni in der Türkei!!!


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