André macht das "Cowboy Certificate"
auf der Ironhorse Ranch in Arizona


Diese Ranch befindet sich im südlichen Arizona, in der Nähe der bekannten Westernstadt Tombstone. Die Ranch und ihre Umgebung werden eingerahmt von den Huachuca Mountains, den Whetstone Mountains und den Dragoon Mountains.

Die Landschaft ist eine Strauchwüste mit vielen kleinen und großen Canyons, die jeden Ausritt zu einem kleinen Abenteuer machen. Auch das Klima ist typisch für eine Wüste: tagsüber strahlender Sonnenschein mit heißen Temperaturen und kaum Wolken, so daß ich schon am ersten Tag ganz genau wußte, warum dort alle Cowboyhüte und evtl. noch Halstücher tragen. Dagegen kann das Quecksilber nachts schon mal unter den Gefrierpunkt sinken, allerdings hat man meistens einen superklaren Sternenhimmel über sich.

Die IH-Ranch möchte ich als Guestranch bezeichnen. Zwar werden dort Quarterhorses ausgebildet, aber der Schwerpunkt liegt doch im Gästebereich.

Die Gäste sind in einer kleinen Westernstadt, genannt "Tumbleweed Town" untergebracht. Durch die Anordnung der einzelnen Gästehäuser sieht das nämlich aus wie eine kleine Stadt. So, nach der allgemeinen Einführung möchte ich aber auch kurz berichten, was ich dort alles erlebt habe.

Am ersten Tag, den ich unter einer eiskalten Dusche begonnen hatte (die Wasserleitungen waren nämlich zugefroren), bekamen alle fünf Gäste eine kleine Reiteinweisung. Ich muß gestehen, ich habe vorher noch nie auf einem Pferd gesessen, aber es war eigentlich super easy. Nach der Einweisung machten wir dann gleich unseren ersten Ritt in die nähere Umgebung der Ranch und ritten gleich durch den ersten Canyon. Grundsätzlich wurde nach dem Frühstück und nach dem Mittag geritten. Wer Lust hatte, konnte natürlich auch mal nach Tucson oder sonstwo hin fahren zum shoppen oder ähnliches.

Schon am zweiten Tag kam dann ein "Gewaltritt"! Wir sind in sechs Stunden lang durch Canyons, Gestrüpp, entlang des San Pedro Rivers, vorbei an alten Silberminen aus der Zeit des Wilden Westens geritten. Ziel war dann das legendäre Tombstone. Wer sich ein bißchen in der Geschichte auskennt der weiß, daß Wyatt Earp und Doc Holiday hier ihre große Schießerei hatten, die sie so berühmt gemacht hat. Bei dem Einritt in die Stadt und den neugierigen Blicken der "einfachen ;-)" Touristen konnte man dann zumindest für einen Augenblick den Muskelkater im Rücken vergessen und auch den schmerzenden A...ach nee, das führt jetzt doch zu weit!

Ich bin dann aber an einem Sonntag noch einmal nach Tombstone gefahren, habe dort die Saloons besucht und mir die Shows angesehen. Dort wird nämlich immer Sonntags der große Shout out nachgestellt. Außerdem kann man alte historische Gebäude besichtigen und auch denn alten Boothill, den Friedhof, auf dem die Verlierer der Schießerei begraben sind. Und da ich mich sehr für die Gesichte des Wilden Westens interessiere, war es für mich sowieso ein tolles Erlebnis.

Das schöne an Tombstone ist auch, das obwohl es sehr für die Touris zurechtgeschneidert ist, das ursprüngliche Stadtbild erhalten geblieben ist. So kann man dort auch immer "echte Cowboys, Marshalls, Sheriffs" und was es damals noch so alles gab, sehen.

Tja, so verging dann die erste Woche: jeden Tag ist man ausgeritten auf immer neuen Wegen. Am Wochenende, war ich dann mal in Tucson, weil man ja auch mal ein bißchen Stadtluft schnuppern will. Und ich war sofort hin und weg, als ich die vielen geilen Van´s und Pick up´s gesehen habe, die dort zum normalen Straßenbild gehören.

In der zweiten Woche habe ich mich dann kurzfristig entschlossen, ein Special der IH-Ranch zu nutzen: Ich habe nämlich mein COWBOY-ZERTIFIKAT gemacht. Das bedeutet eine Woche lang die Basics des Horsemanships kennenzulernen.

Ich habe gelernt, mit dem Rope um zugehen und zumindest ein Dummie-Kalb damit zu fangen. Weiterhin habe ich mit verschiedenen Waffen aus der Zeit des Wilden Westens geschossen (Revolver, Winchester, Schrotflinte.... schönen Gruß an meine Schulter ;-)

Zusammen mit meinem Pferd habe ich im Roundpen Kälber getrieben, von der Weide ausgebrochene Rinder gesucht und und und.

Der Höhepunkt war dann aber, als wir von einem benachbarten Rancher gerufen wurden, um ihm zu helfen, ein paar Jungbullen zu bearbeiten (kastrieren, verarzten,...).

Auch wenn das ganze eine ganz schön blutige Angelegenheit war, war es doch sehr interessant. Und ich habe sogar in richtiger Steerwrestling-Manier einen Bullen zu Boden geworfen... aber verdammt, genau in diesem Augenblick spult der Fotoapparat den Film zurück....So ein Ärger aber auch.

Das war dann der spaßige Teil, aber um mein Zertifikat auch zu bekommen mußte ich auch noch ein bißchen pauken: Anatomie der Pferde, allgemeine Fragen rund um Cowboyleben und natürlich mußte ich dann auch noch einen kleinen Test schreiben. Aber den habe ich mit nur 3 Fehlerpunkten bestanden!!! Obwohl so schwer war es nun wirklich nicht. Auf jeden Fall darf ich mich nun "Official Cowboy" nennen...und wer kann das schon :-) !!!



So, nun möchte ich nur noch kurz mal das Essen ansprechen. Schon das Frühstück war ein Erlebnis: gebratener Speck, Toast, Spiegelei,... Zum Mittag gab es meistens nur einen leckeren Salat, weil man bei der Hitze sowieso nicht soviel essen konnte. Aber Abends, dann hat sehr oft sogar Conny (der Besitzer der Ranch) den Küchencheff gespielt, gab es häufig leckere Steaks und hinterher typisch amerikanisch irgendwelchen Cake, z.B. Icecreamcake!!!

Mahlzeit :-)

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